Eine weniger bekannte Region im Südwesten Spaniens ist die Extremadura. Sie grenzt im Süden an Andalusien und im Westen an Portugal. Die gering besiedelte Gegend liegt abseits vom Massentourismus und besitzt die ursprünglichsten Landschaften Westeuropas, die sehr abwechslungsreich und kontrastreich sind. In Schutzgebieten leben unzählige Vogelarten und seltene Tiere. Die Städte besitzen zahlreiche Kulturgüter mit Burgen, Palästen und Kirchen aus der Zeit der Römer, Araber und Kelten. Durch die reizvolle Landschaft mit ihren bedeutenden Sehenswürdigkeiten gilt die Exd als Geheimtipp für Naturliebhaber und kulturinteressierte Touristen.
Im Norden der Extremadura liegt die Provinz Cáceres und im Süden die Provinz Badajoz. Die Landschaft im äußeren Norden ist geprägt von hohen schroffen Gebirgszügen bis zu 2.400 m, die von malerischen Tälern und kristallklaren Gebirgsbächen und Flussläufen durchzogen sind. Cacéres ist beliebt bei Ornithologen, die insbesondere im Naturpark Monfragüe unzählige Vogelarten vorfinden. Dort leben neben Raubvögeln wie Adlern, Geiern und Falken farbenfrohe mediterrane Vögel wie Blauracken, Wiedehopfe, Bienenfresser und seltene Blauelstern. Das Tal des Jerte verwandelt sich im Frühjahr zu einem weißen Blütenmeer, wenn die unzähligen Kirschbäume blühen. Sehenswerte Städte der Provinz sind die gleichnamige Stadt Cáceres, Trujillo und Alcantara. Cáceres verfügt über eine Vielzahl bedeutender historischer Bauwerke mit Festungsanlagen, Palästen im Renaissancestil und mittelalterlichen Plätzen. Die gesamte Altstadt gehört zum Weltkulturerbe und ist insbesondere abends einen Besuch wert, wenn sie im romantischen Licht erstrahlt. Eine weitere Sehenswürdigkeit bietet das königliche Kloster Santa Maria de Guadalupe, das etwas außerhalb liegt.
Die Provinz Badajoz im Süden der Exd ist flächenmäßig die größte Provinz Spaniens. Ihre unterschiedliche Landschaft besteht aus weiten steppenartigen Weiden, auf denen sich bis zum Horizont unzählige Steineichen ausbreiten und aus sanften Hügeln mit Korkeichenwäldern. In den Wäldern laufen neben Merinoschafen und Ziegen dunkelhäutige Schweine frei herum, die mit ihren spitzen Rüsseln nach Eicheln suchen. Die langbeinigen Schweine stammen von urzeitlichen Wildschweinen ab und liefern den berühmten iberischen Schinken 'Jamòn de la Dehesa de Extremadura'. Sehenswertes bietet die Stadt Merida mit einem archäologischen Ensemble, das aus einem römischen Theater, dem Tempel der Göttin Diana und einem Amphitheater besteht. Die Stadt Badajoz glänzt mit einer Festung, der Kathedrale San Juan Bautista und dem Espanteperros-Turm. In Alburqueque befindet sich die mittelalterliche Burg Luna und die gotische Wallfahrtskapelle Las Reliquias aus dem 13. Jahrhundert.