Der Nationalpark Hainich umfasst 7500 Hektar und ist seit 2011 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Gründung und Lage
Der Nationalpark wurde 1997 vorwiegend zum Schutz der regionalen Buchenwälder gegründet. Sein Kerngebiet bemisst 1400 Hektar. Er liegt vollständig in Thüringen, nahe dem Fluss Werra, und ist umschlossen von weiteren Schutzgebieten. Erreichbar ist der Nationalpark am besten von den Städten Bad Langensalza, Eisenach und Mühlhausen aus. Der Park dehnt sich über einen bewaldeten Höhenrücken aus, erreicht jedoch an keiner Stelle Höhen über 500 Meter. In seiner Umgebung locken weitere interessante Sehenswürdigkeiten wie die beeindruckende Wartburg.
Flora und Fauna
Der Nationalpark Hainich dient in erster Linie dem Schutz des in Mitteleuropa weit verbreiteten Buchenwaldes und soll die Wiederentstehung eines möglichst naturnahen Urwalds ermöglichen. Aus diesem Grund wurde die Bewirtschaftung von fast 75 Prozent der Fläche vollständig und dauerhaft eingestellt. Neben dichten Wäldern umfasst er auch Bereiche in verschiedenen Entwicklungsstadien der Verbuschung.
Neben den dominierenden Buchen wachsen auch Ahorne, Eichen, Linden, Elsbeeren sowie weitere Laubbaumarten im Parkgebiet – es handelt sich damit um die größte geschlossene Laubwaldfläche Deutschlands. Zu den weiteren Pflanzen gehören viele Frühblüher ebenso wie der prachtvolle Türkenbund - eine Lilienart -, Farne und Moose. Zudem beherbergt der Park eine große Vielfalt an verschiedenen Pilzen. Insgesamt wird die Vegetation durch den fruchtbaren Muschelkalkboden geprägt. Zu den seltenen Tieren gehören einige Vogelarten, darunter sieben unterschiedliche Spechtarten, eine außergewöhnlich große Anzahl Käfer, 15 Fledermausarten und Exemplare der streng geschützten Wildkatze.
Ausstattung und Aktivitäten
Im Nationalpark Hainich werden Aktivitäten und Informationen für Menschen aller Altersgruppen ermöglicht. Zu den Angeboten für Kinder gehören der naturnahe Spielplatz „Wildkatzenkinderwald“, das Wildkatzendorf mit einem Schaugehege und das Urwald-Life-Camp, in dem längere, betreute Aufenthalte möglich sind. Informationen werden an vier weiteren Orten neben dem Nationalparkzentrum bereitgestellt, diese finden sich in Kammerforst, Harsberg, Hütscheroda und Behringen.
Zu den angebotenen Aktivitäten gehören neben der Nutzung eines großen Netzes von Wander- und Radwegen auch geführte Wanderungen, Ausritte und Kremserfahrten sowie ein Aufstieg in den 20 Meter hohen Aussichtsturm Hainichblick. Eine Besonderheit des Parks stellt der mehr als einen halben Kilometer lange Baumkronenpfad inklusive Hängebrücke und Seilkletterstationen dar. Dieser ermöglicht faszinierende und einzigartige Einblicke in die Natur auf Höhe der Baumwipfel.