Erholungsurlaub Saaremaa - eine Perle der Ostsee
Estlands größte Insel Saaremaa bildet die nördliche Grenze des Rigaischen Meerbusens. Über einen Damm können Autos zur kleineren Nachbarinsel Muhu fahren. Von dort gibt es eine Fährverbindung zum Festland. Auf Saaremaa leben rund 36000 Menschen, die überwiegende Mehrheit sind Esten. Die einzige und größte Stadt der Insel ist Kuressaare, sie liegt an der Südküste. Der Südwesten und Nordosten ist dagegen eher dünn besiedelt. Die Landschaft der Insel ist hauptsächlich flach und von größeren Waldgebieten durchzogen. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten gedeihen dort. Im Frühjahr und Herbst nutzen Zugvögel die Insel als Rastplatz, entlang der Küste leben verschiedene einheimische Robbenarten. Und auf Wiesen und in den Wäldern wachsen über 30 verschiedene Orchideenarten. Durch ihre Lage in der Ostsee ist das Wetter auf der Insel gemäßigt, die Sommer sind häufig länger und wärmer als auf dem Festland.
Zeugnisse der Geschichte
2008 wurden in der Nähe des Ortes Salme im Südwesten der Insel Wikingerschiffsgräber gefunden. Sie beweisen, dass dort zwischen 700 und 900 n. Chr. Wikinger gelebt haben müssen. Im 13. Jahrhundert wurde die Inselbevölkerung vom Deutschen Orden mit Waffengewalt christianisiert. Um seine Macht zu festigen ließ der Ritterorden mehrere Burgen errichten. Ab dem 16. Jahrhundert wechselte die staatliche Zugehörigkeit der Insel mehrfach zwischen Dänemark und Schweden. Als eine Folge des Großen Nordischen Krieges wurde sie 1710 dem Russischen Reich einverleibt. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs ist die Insel Teil des neu gegründeten estnischen Staates. Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie abermals von sowjetischen Truppen besetzt. Ein sowjetisches Mahnmal in Tehumardi und Reste von Befestigungsanlagen auf der Halbinsel Sõrve erinnern an diese Zeit. Nach der 1991 wiedererlangten Unabhängigkeit Estlands wurden die auf der Insel stationierten sowjetischen Truppen abgezogen.
Ausflugsziele & Sehenswürdigkeiten Saaremaa
Der Massentourismus ist auf Saaremaa bisher ausgeblieben, trotzdem gibt es dort einiges zu entdecken. Vom Deutschen Orden errichtet wurde die imposante Arensburg in Kuressaare. Darin untergebracht ist heute ein Museum. Einige alte Kirchen stammen noch aus der Zeit der Christianisierung. Ein Markenzeichen der Insel waren früher zahlreiche Windmühlen, von denen einige erhalten geblieben sind. Nicht zuletzt ist die Schönheit der Natur ein weiterer Grund für einen Besuch.